Gemeinde Heek

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Die Gemeinde Heek plant derzeit an verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet, Wohnbauland auszuweisen. Sach- und Planungsstand der einzelnen Gebiete werden im Folgenden beschrieben.

In Nienborg:

Sanderskamp

• Das  Plangebiet Sanderskamp liegt nordöstlich am Ortsrand von Nienborg, in Verlängerung des zuletzt entwickelten Gebietes Hofstätte. Es umfasst insgesamt ca. 170.000 m². Die Gemeinde Heek ist Eigentümerin von insgesamt ca. 120.000 m². Mit weiteren Grundstückseigentümern werden derzeit intensive Verhandlungen geführt.
• Für den gesamten Bereich existiert eine erste Entwurfsplanung, die in der Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen am 01.12.2021 vorgestellt wurde.
• Im 1. Bauabschnitt sieht die Planung neben mehreren Mehrfamilienhäusern auch Reihen- bzw. Doppelhäuser sowie insgesamt 37 Baugrundstücken für herkömmliche Einfamilienhäuser auch ein Bungalowareal mit insgesamt 14 Baugrundstücken vor.
• Das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanverfahrens wird in Kürze beginnen, sobald die hierfür erforderlichen Umweltberichte, die seit fast zwei Jahren von einem Fachbüro erstellt werden, vorliegen. 
• Die weiteren Bauabschnitte in diesem Bereich können je nach Bedarf in den kommenden Jahren entwickelt werden.
• Das Regenrückhaltebecken im mittleren Bereich der Entwurfsplanung ist bereits für die Planung des gesamten Areals mit ca. 170.000 m² ausgelegt.

Entwurf Baugebiet Sanderskamp© Gemeinde Heek

In Heek:

Pfingsfeld

Das  Plangebiet Pfingsfeld liegt am südwestlichen Ortrand von Heek, südlich angrenzend an das Neubaugebiet Strothbach.  Es umfasst insgesamt ca. 100.000 m². Die Gemeinde Heek ist Eigentümerin von insgesamt ca. 40.000 m². Mit weiteren Grundstückseigentümern werden derzeit intensive Verhandlungen geführt. Hinsichtlich der Regenrückhaltung und der Erschließungsplanung wurden mehrere Gespräche mit dem Kreis Borken geführt. Eine erste Entwurfsplanung wurde während der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Plane am 14.04.2021 vorgestellt. Die Entwurfsplanung beinhaltet insbesondere folgende Planungsgrundsätze:

• Die gesamte Planung ist modular aufgebaut. Es ist eine abschnittsweise Entwicklung des insgesamt 10 ha großen Gesamtbereichs möglich. Hierdurch kann auch flexibel reagiert werden, wenn mit einem der jetzigen Eigentümer keine Einigkeit erzielt werden kann. Insgesamt sind drei Bauabschnitte vorgesehen.
• Im 1. Bauabschnitt stehen insgesamt ca. 51 Baugrundstücke zur Verfügung, davon 7 Grundstücke für den Geschosswohnungsbau mit insgesamt 36 Wohnungen.
• Mit dem 2. Abschnitt können ca. 36 Baugrundstücke ausgewiesen werden, davon 5 Grundstücke für den Geschosswohnungsbau mit insgesamt 30 Wohnungen.
• Mit dem 3. Abschnitt können ca. 35 Baugrundstücke ausgewiesen werden, davon 6 Grundstücke für den Geschosswohnungsbau mit insgesamt 36 Wohnungen.
• Die Ausweisung von Bereichen für den Geschosswohnungsbau erfolgt an K45 – Stroot auch als Lärmschutz vor Straßenlärm.
• Ebenso sind in allen Bauabschnitten Bereiche für Doppelhäuser vorgesehen. Aufgrund der gewählten Grundstücksgröße von ca. 350 m² können an dieser Stelle auch kostengünstigere Häuser entstehen. Hierdurch lässt sich auch die vielfach geforderte flächenschonende Bauweise realisieren, die auch bei der Begründung eines Bebauungsplanes eine immer größer werdende Bedeutung erhält.
• Die Größe der Baugrundstücke bewegt sich zwischen 350 m² und ca. 550 m². Die Regelgrundstücksgröße bewegt sich bei ca. 450 – 520 m² und entspricht damit den gewöhnlich nachgefragten Grundstücksgrößen. Auch mit den verkleinerten Grundstücksgrößen wird eine sinnvolle Flächenschonung erreicht.
• Die Straßenbreite wurde breiter als im Baugebiet Strothbach gewählt. Hierdurch können auch Parkplätze und Baumbeete im Straßenbereich ausgewiesen werden. Dies führt auch dazu, dass durch die Straßenbäume die Auswirkungen des Klimawandels abgemildert werden können. Erwiesenermaßen sind die Temperaturen in Straßenzügen mit Bäumen deutlich niedriger als in komplett versiegelten Bereichen.
• Entsprechend den in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen werden auch gesonderte Flächen für Stellplätze ausgewiesen.
• Das zukünftige Baugebiet wird durch einen Grüngürtel mit einem Fußweg durchzogen. Ebenso sind die einzelnen Wendehammer durch Fußwege miteinander verbunden.
• Geplant sind derzeit vier Zufahrtsmöglichkeiten zum neuen Baugebiet, davon eine vom Ahauser Damm und drei zur K45. Ob diese tatsächlich alle realisiert werden können, muss in weiteren Gesprächen mit dem Kreis Borken als Straßenbaulastträger geklärt werden. Dies gilt insbesondere für die Zufahrt im Südwesten im Bereich Pfingsfeld. Hier gilt auch zu berücksichtigen, dass eine Querung des Strothbaches erforderlich ist.
• Im Bereich der Zufahrten sollen Querungshilfen in der K45 – Stroot gebaut werden. Diese könnten auch Voraussetzung dafür sein, dass im Bereich der K45 – Stroot eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h angeordnet wird.

Bei den durchgeführten Umweltuntersuchungen wurde bisher kein Kiebitz festgestellt, eine Nachtigall ist im westlichen, Steinkäuze im nördlichen Plangebiet vorhanden. Ebenso wurden Star- und Gartenrotschwanz festgestellt. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird von einem Funktionsausgleich in einer Größenordnung von 2 – 5 ha ausgegangen. Endgültige Ergebnisse werden auch hier in Kürze vorliegen; auch hier ist das Fachbüro seit fast zwei Jahren mit der Erstellung der entsprechenden Umweltberichte beschäftigt.

Entwurfsplanung Baugebiet Pfingsfeld© Gemeinde Heek

Zeitplanung für die weitere Planentwicklung und Erschließung der Bereiche

Die für die Aufstellung eines Bebauungsplanverfahren erforderlichen Umweltuntersuchungen werden durch das beauftragte Fachplanungsbüro derzeit erstellt. Erste Ergebnisse hierzu wurden bereits übermittelt. Aufgrund von Personalengpässen liegen derzeit jedoch noch keine finalen Ergebnisse vor.

Die Begründungen für die Bebauungspläne Pfingsfeld und Sanderskamp werden derzeit durch die Gemeinde Heek erstellt. Ein besonderer Fokus liegt hierbei darauf, die Notwendigkeit der Ausweisung von neuen Bauflächen ausreichend zu begründen. Die der Gemeinde vorliegende Bewerberliste mit ca. 100 Interessenten ist hier ein wichtiger Anhaltspunkt. Dem gegenüber steht jedoch die Vielzahl der noch nicht bebauten Baugrundstücke in Heek und Nienborg (ca. 300 im gesamten Gemeindegebiet), die allerdings nicht am Markt verfügbar sind. Dies entspricht einer Fläche von ca. 25 ha und somit fast dem gesamten Entwicklungspotential in den neuen Baugebieten Pfingsfeld und Sanderskamp.

Sobald die Umweltberichte vorliegen, wird die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden gem. §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB durchgeführt. In diesem Verfahrensschritt haben alle Gelegenheit, zu den Planunterlagen Stellung zu nehmen und Anregungen zu machen. Die Dauer dieses Verfahrens beträgt ca. 3 – 6 Monate. Anschließend erfolgt eine erneute Offenlage der gesamten Planunterlagen. Auch hierbei ist von einer Verfahrensdauer von ca. drei Monaten auszugehen.

Unter Berücksichtigung dieser Zeitplanung wird derzeit davon ausgegangen, dass die für eine Bebauung notwendigen Bebauungspläne ca. im 2. Halbjahr 2022 vorliegen werden. Die Erschließung der Baugebiete kann dann ab diesem Zeitpunkt beginnen. Die notwendigen Haushaltsmittel für die Planungskosten werden im Haushalt 2022 eingeplant. Im Finanzplan der Gemeinde sind auch die erforderlichen Haushaltsmittel ab 2023 für die Erschließung der Baugebiete vorgesehen. Obwohl die noch erforderlichen Schritte für die weitere Baulandentwicklung bekannt sind, ist es schwierig, hierzu einen genauen Zeitplan zu hinterlegen, da der gesamte Planungsprozess immer noch durch jetzt noch nicht bekannte Unwägbarkeiten verzögert werden kann.

Der Gemeinderat hat zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der im Rat vertretenen Fraktionen sowie der Verwaltung eingerichtet, die Kriterien für eine nachvollziehbare Vergabe der Baugrundstücke an Interessierte zu vergeben. Diese Kriterien sind erforderlich, da zumindest in der Anfangszeit die Nachfrage nach Baugrundstücken höher als das Angebot sein wird. Die Arbeitsgruppe wird erstmals Anfang 2022 tagen. 

Die Gemeinde Heek hat zwischenzeitlich 184.000 Ökopunkte erworben, um den erforderlichen ökologischen Ausgleich, der sich bei der Abwägung der Umweltbelange ergibt, erfüllen zu können. Die erworbenen Ökopunkte werden auf einer derzeitigen Ackerfläche entwickelt, indem diese Fläche in extensives Grünland umgewandelt wird. Gleichzeitig wird auf der Fläche eine Blänke geschaffen.