Gemeinde Heek
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Das Burgtor und die Burgschänke sind ein Teil der ehemaligen fürstbischöflichen Ringburganlage deren Geschichte bis in das Jahr 1198 zurückgeht.
Im Jahr 2017 haben sich in Nienborg viele Vereine & Verbände gemeinsam auf den Weg begeben, die seit Jahren leerstehende ehemalige Burgschänke und das angrenzende Burgtor für die Öffentlichkeit wieder erlebbar zu machen. 2020 wurde der Verein Landesburg Nienborg e.V. gegründet. Mit dem Ziel, die ehemalige Burgschänke und das Burgtor mit erheblichen Eigenmitteln der Gemeinde Heek und des Alteigentümers sowie rd. 1,5 Mio. Euro Fördermitteln aus dem Förderprogramm Heimat-Zeugnis des Landes NRW zu sanieren und unter Beachtung heimatgeschichtlicher Belange zu modernisieren. Das Gebäude soll zukünftig für die Vereine und Verbände, Touristen, Heimatfreunde etc. multifunktional genutzt werden.
Dem Verein Landesburg Nienborg e.V. gehören mittlerweile 24 Vereine & Verbände sowie zahlreiche fördernde Mitglieder an. Aktuelle Infos zu dem Projekt sind unter www.nienborg.de einsehbar.
Burgmauer unterhalb der ehemaligen GarageNachdem der Verein im September 2020 die Fördermittel erhalten hatte, sollten im Winter 2020/21 eigentlich die Detailplanungen erfolgen und ein Bauantrag vorbereitet werden. Coronabedingt gab es allerdings erste Verzögerungen, da Versammlungen nicht gestattet und auch Ortstermine mit den Vertretern der Behörden und den Fachplanern nicht realisierbar waren. So war es erst im Februar 2021 möglich, erste Baubesprechungen mit den beauftragten Planern durchzuführen. Vom Trägerverein nahmen Hans Mayer, Theo Staub und Jürgen Lammers an den Besprechungen teil. Seitens der Gemeinde Heek wirkten Herbert Gausling und Hermann-Josef Heming unterstützend mit.
Bereits frühzeitig wurden auch die Baudenkmalpflege und die AbteilungProfil der Burgmauer im ehemaligen Heizungskeller Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in die Planungen eingebunden. Da die Burganlage als Denkmalbereich einen besonderen Schutz genießt und die beiden Gebäude auf einem kulturhistorisch sehr interessanten Boden errichtet wurden, war eine ausgiebige Untersuchung des Untergrundes erforderlich. Seitens des LWL wurde die Archäologin Frau Dr. Luisa Radohs als Grabungsleiterin bestimmt. Seit Juni 2021 ist sie mit zwei Kolleginnen auf dem Grabungsgelände aktiv. Bereits beim Abriss der nicht historischen Gebäudeteile und der Entrümpelung der Gaststätte durch ein örtliches Entsorgungsunternehmen standen sie zur Seite und untersuchten den Boden unterhalb der abgerissenen Gebäudeteile. Hierbei wurde die alte Ringmauer, die laut schriftlicher Überlieferung seit dem 13. Jahrhundert das Burggelände umschloss, rd. 1,5 Meter unter dem jetzigen Geländeniveau gefunden.
Im Anschluss an die Entrümpelung wurden Schürfungen in Auftrag gegeben, um das Erdreich unterhalb der Bodenplatten in den beiden Kellerräumen und unterhalb des ehemaligen Saales der Gaststätte zu erkunden. Für die spätere Statik des Gebäudes ist die Gründung der Außenmauern elementar, da darauf die Last des sanierten Gebäudes verteilt werden soll. Auch diese Arbeiten wurden von den Archäologen begleitet.
Grabungsarbeiten im ehemaligen Saal der Gaststätte© Gemeinde HeekBereits frühzeitig wurde dabei im ehemaligen Heizungskeller und später auch unterhalb des Saales der Gaststätte – wie erwartet – die Fortführung der Burgmauer entdeckt. Insbesondere im Bereich des ehemaligen Saales ist die Burgmauer bis kurz unterhalb des Saalbodens erhalten. Zeitgleich wurden unterhalb des ehemaligen Gastzimmers hinter dem Gastraum weitere Befestigungsmauern aus Sandstein entdeckt.
Um fundierte Erkenntnisse über die einzelnen Bereiche zu erhalten, wurde beschlossen, sowohl den gesamten Bereich des Gastraumes, als auch den ehemaligen Bierkeller sowie Teile des ehemaligen Saales umfangreicher zu untersuchen. Dabei wurde u.a. der ehemalige Burgturm unterhalb des ehemaligen Gastraumes freigelegt. Nach dem derzeitigen Untersuchungsstand ist anzunehmen, dass der Burgturm sich nicht direkt an die Burgmauer anlehnte, sondern ein Freiraum zwischen Turm und Mauer bestand, der entweder als Freifläche genutzt wurde oder mit einer leichten Bebauung, wie etwa einem Fachwerkbau, versehen war. Seitens der Archäologen wurde Mitte November 2021 der folgende vorläufige Grabungsplan erstellt, aus dem die Lage der Burgmauer und die Lage des Burgturmes ersichtlich sind.
Vorläufiger Grabungsplan des LWL aus der die gefundenen Mauerfragmente ersichtlich sind© Gemeinde Heek
Aktuell gehen die Archäologen davon aus, dass die Grabungsarbeiten bis etwa März 2022 abgeschlossen sein werden. Sollten danach umfänglichere Arbeiten im Erdreich erforderlich sein, ist eine weitere Beteiligung durch den LWL erforderlich.
Die umfangreichen Funde unterhalb der Gaststätte erforderten eine stetige Weiterentwicklung der Grundrisse. Insbesondere die Unterbringung der Toilettenanlage im Kellergeschoss wurde dadurch erschwert. In intensiven Planungsgesprächen mit dem Architekten, der Verwaltung und dem Trägerverein wurde im November 2021 die folgende Planung erarbeitet. Aktuell wird auf dieser Grundlage eine neue Kostenschätzung entwickelt. Details dazu werden im Januar 2022 erwartet. Das seinerzeit bis Ende 2022 geplante Projekt wird sich dadurch verzögern. Eine Fertigstellung ist voraussichtlich erst in 2024 realistisch.
Grundriss Keller© Gemeinde Heek
Grundriss Erdgeschoss© Gemeinde Heek
Grundriss Obergeschoss© Gemeinde Heek