von Heinz Schaten
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herausgeschleudert. Die Leiche wurde in der Leichenhalle des Krankenhauses in Heek unter-
gebracht und am 18.2.1944 nach Wien überführt. Sechs Tage später warfen Flugzeuge in Ahle
drei Sprengbomben. Eine Bombe fiel in der Nähe des Gehöftes Heinrich Rabbe und krepierte.
Eine zweite Bombe krepierte in der Weide des Bauern Franz Lösing etwa 500 m von der ersten
entfernt. Eine dritte Bombe kam mit Zeitzünder zur Erde und krepierte am Boden. Eine weitere
Bombe schlug in der Weide des Bauern Bernhard Anthorn gt. Wülflinghoff ein.
– 25. März
: Nachts gegen 0.20 Uhr warfen feindliche Flugzeuge auf das Dorf Nienborg und in
der Nähe des Dorfes und vor allen Dingen in der Bauerschaft Wichum etwa 150 Stabbrand-
bomben ab. Eine Stabbrandbombe traf das Gebäude der Wirtschaft Ww. Enseling. Der in Ur-
laub befindliche Sohn der Witwe hatte die Brandbombe sofort gelöscht, so dass sie keinen
Schaden anrichten konnte. Die übrigen Bomben fielen in freies Feld ohne großen Schaden
anzurichten. „Man sah mehrere in Brand geschossene Bomber am nächtlichen Himmel. Ein
Flugzeug stürzte „
brennend in der Bauerschaft Wehr bei Legden ab, nachdem es die hiesige
Bevölkerung etwa 10 Minuten lang durch Kurven im brennenden Zustande in Schrecken ver-
setzt hatte, ein 2-ter sauste in vielen Teilen aufgelöst über Ahaus hernieder. Der Benzintank
setzte das alte Finanzamt in Flammen. Eine Frau mit 3 Kindern, die von Recklinghausen nach
Ahaus wegen Luftgefahr umquartiert war, kam in den Flammen um. Ein älterer Herr, der sich
draußen aufhielt, wurde von einem
schweren Eisenstück tödlich getrof-
fen.“
(Schulchronik Nienborg)
–
25. März:
Nachts stürzte der engli-
sche Pilot, Sgt. Howell aus einem
brennenden Flugzeug und landete in
einer Weide des Bauern Schmäing in
Ahle. Er wurde von dem Bauern
Schmäing mit einem Beinbruch aufge-
funden, in das Krankenhaus in Heek
eingeliefert und später durch die
Wehrmacht zum Reservelazarett in
Gronau gebracht.
Die Fliegerangriffe und Bom-
benabwürfe häuften sich. Ange-
sichts dieser Bedrohung erbat der
Landrat Im April 1944 die Ämter,
ihm über den konkreten Stand der
örtlichen Luftschutzplanung zu be-
richten. In Nienborg, so meldete
der Amtsbürgermeister, sind vor-
handen: 14 Luftschutzgemein-
schaften/Selbstschutz, 14 Feuer-
lösch- und Bergungstrupps, hier-
von acht im geschlossenen Ort Ni-
enborg. Zu jeder Luftschutzge-
meinschaft gehören zwei Helferin-
nen und ein bis zwei Melder mit
Fahrrad, ein Instandsetzungs-
trupp, eine Rettungsstelle des
DRK, eine Feuerwehr (ein Führer
und 52 Mann unterteilt in vier
Löschgruppen mit Motorspritze,
zwei Handspritzen), zwei erwei-
terte Selbstschutzbetriebe. In
Heek: 17 Luftschutzgemeinschaften/Selbstschutz und 17 Feuerlösch- und Bergungs-
trupps (hiervon sind je neun im Ort Heek), Zu jeder Luftschutzgemeinschaft gehören,
Januar 1994
14
-
Februabr 1944
9
6
März 1944
27
-
-
58
April 1944
28
-
66
Mai 1944
20
-
-
48
Juni 1944
17
-
-
42
Juli 1944
24
-
13 Std./ 40 Min.
-
53
35 Std./50 Min.
August 1944
24
-
-
59
September 1944 54
-
39 Std.
-
116
85 Std./10 Min.
Oktober 1944
44
-
28 Std./45 Min.
-
119
66 Std./55 Min.
November 1944 43
-
24 Std./ 45 Min.
-
155
85 Stdf./10 Min.
Dezember 1944 47
-
60 Std./45 Min.
-
78
82 Std./ 5 Min.
Gesamt Alarme
351
Gesamt Ö.L.W.
-
800
GA Heek, D 42
Fliegeralarme, Öffentliche Luftwarnung (Ö.L.W.)
Akute Luftgefahr im Oktober 1944 (20 mal, November (26 mal), Dez. (4 mal)
11
Akute Luftwarnung
1 9 4 4
Alarme Ö.L.W.
am Tage Abends Dauer der
Alarme
Nachts
7
43
7
12
7
3
7
17
29
11
7
11
507
115
40
34
90
85
127
16
16
12
293
12
20
34
26
39
32
36
224
35
58
28
31
25
19
30
20
8
19
17
20
17
13
6
26
Englisches Flugblatt
(GA Heek, D 42)