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Luftschutz, Bomben und Flugblätter – Heek und Nienborg in der NS-Zeit 1933-1945
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Straße vor. In der Nacht zu Ostersonntag
wurde dann Heek von englischen Soldaten
eingenommen, die anschließend weiter nach
Nienborg vorrückten.
„O
stermorgen 1945, 1. April um 8.15 Uhr rück-
ten die ersten englischen Panzer sehr langsam u.
vorsichtig ins Dorf ein, indem sie gewaltig in die
Luft schossen. Da sofort Ausgehverbot kam, war
am Hohen Fest (Ostersonntag u. – Montag) an
Gottesdienst nicht zu denken. Die ganze Ge-
meinde war aber froh, daß alles noch so gut u.
ohne größere Schäden abgegangen war. Ostern
durfte aber niemand die Straßen passieren. In der
Nacht vom Ostersonntag zum Ostermontag war
aus nördlich.-nordöstlich. Richtung ein furchtbares Artilleriefeuer zu vernehmen",
heißt es in
der Schulchronik von Nienborg
.
Über den genauen Ablauf des Einmarsches der eng-
lischen Truppen in Heek und Nienborg, sind viele Beiträge geschrieben worden, auf
die ich hier nur hinweisen und nicht neu aufgreifen möchte.
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Für die Heeker und Nienborger Bevölke-
rung war das Bangen vorbei. Die Kriegsma-
schinerie jedoch zog weiter und es dauerte
noch bis zum 8. Mai 1945, bis das Kämpfen
und Sterben endlich aufhörte. Jetzt galt es die
Ordnung wiederherzustellen und damit be-
gann Amtsbürgermeister Johann Schlicht-
mann bereits am Dienstag nach Ostern unter
Reglementierung der alliierten Kontrollmacht.
(Siehe hierzu Beitrag Heinz Schaten: Militär- und Kommu-
nalverwaltung im Amt Nienborg – April 1945 bis März 1946)
in: Heimat- und Rathausspiegel Nr. 58/Dez. 2014 S. 3076 ff.)
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Es wurden folgende Akten im Gemeindearchiv Heek ausgewertet: D 126 – Luftschutz 1930-1936, D 491 – Luft-
schutz 1936-1940, D 485 – Luftschutz 1936-1940, D 522 – Luftschutz 1941-1942, D 521 –Luftschutz 1942-1943,
D 555 – Luftschutz 1943-1944,D 503 – Luftschutz 194, D 533 – Luftschutz 1944, D 490 – Luftschutz 1944-1945, D
563 – Luftschutz in den Schulen 1943-1945, D 355 – Pflege Soldatengräber, D 609 – Polizeigefangene, D 125-
Luftschutzbunker, D 42 – Bomben 1940-1945, Schulchronik Nienborg ZAS 7.6 1938-1964.
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Der Reichsluftschutzbund (RLB) wurde am 29. April 1933 von Hermann Göring gegründet und unterstand zugleich
Görings Reichsluftfahrtministerium. Im Bund waren u. a. der seit 1927 existierende Verein Deutscher Luftschutz
(DLS) und die Deutsche Luftschutzliga (seit 1931) zwangsweise zusammengeführt worden. Mit dem RLB hatten
alle in der Weimarer Republik gegründeten Luftschutzvereine aufgehört zu existieren. Wikipedia.
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D 126.
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D 126.
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GA Heek AS 7,6 Chronik der Volksschule Nienborg, 1939 – 1964, verfasst von Franz Schwering, 1935-1964
Hauptlehrer und Rektor der Nienborger Volksschule.
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Das Reichsverkehrsministerium beauftragte 1930 den Signaldienst für Luftverkehr GmbH in Berlin zur Nachtbe-
feuerung der Flugstrecke Hannover-Köln mehrere Luftfahrfeuertürme, die die Flüge bei Nacht gewährleisten sollten
zu errichten. Einer dieser Luftfahrtfeuer wurde auch in der Gemeinde Heek auf dem Grundstück des Heinrich Alfert
in Heek, Averbeck errichtet.
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Aloys Nacke, Jüdisches Leben in Nienborg, in: Heek und Nienborg. Eine Geschichte der Gemeinde Heek, S. 659.
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Theo Rosing, Kindheits- und Jugenderinnerungen an den II. Weltkrieg, in: Rathausspiegel Nr. 58/2014, S. 3101ff.
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Nach Krieg versuchte das Amt Nienborg diese Kosten vom Finanzamt erstattet zu bekommen, was auch teilweise
gelang.
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Aloys Nacke, Politische Geschichte in: Heek und Nienborg – Eine Geschichte der Gemeinde Heek, S. 391 ff.
Franz Schwering: GA Heek AS 7,6 Chronik der Volksschule Nienborg. Josef Nacke, Die Jahre 1944-1948 in Nien-
borg, in: Rathausspiegel Nr. 37/Dez. 1994, S. 1591 ff., und andere.
Ortseingang Nienborg
(Repro: GA Heek)
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