von Heinz Schaten
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1832 – im Jahr Naturkatastrophe – hatte die Bürgermeisterei Nienborg insgesamt
3218 Einwohner, wovon im Dorf Heek 692, in den dazugehörigen Bauerschaften Ahle
769, Averbeck 224, Wichum 210, Wext 363 und in Nienborg 834 sowie in der zu Nien-
borg gehörenden Bauerschaft Callenbeck 126 Einwohner lebten.
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Urhandriß zum Urkataster 1827 (Übersichtskarte): Stadt Nienborg, Flur 4
(Katasteramt Borken)
Von den berufstätigen Einwohnern von Heek gehörten 1832 ca. 78% dem landwirt-
schaftlichen Bereich an. Ackerbau und Viehzucht bestimmten weitgehend das Bild des
Dorfes. In Nienborg war dieser Anteil am landwirtschaftlichen Bereich erheblich weni-
ger mit ca. 47%, was natürlich auch daran lag, das zu Nienborg nur die relativ kleine
Bauerschaft Callenbeck gehörte und auch im Dorf selbst auf Grund der räumlichen
Gegebenheiten nur wenig Landwirtschaft betrieben werden konnte.
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Hinsichtlich ihre Standes und Gewerbes bestanden die Einwohner von Heek 1832
zur einen Hälfte in „Leinwandwebern, zur anderen Hälfte in Handelsleuten, Schustern
und sonstigen Handwerkern.“ In den zu Heek gehörigen Bauerschaften Ahle,
Averbeck, Wext und Wichum finden sich „geringe Ackerbauern und Tagelöhner mit
Ausnahme von zwei Gutsbesitzern.“ Die Seelenzahl von Nienborg bestand „zur Hälfte
in Wollspinnern, zur Hälfte in Piefabrikanten, Handelsleuten, Schustern, Schneidern,
Tagelöhnern und Gesinde. Von Kallenbeck in Ackerbauern und Tagelöhnern.“
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Der Zustand der Leinwandfabrikation in Heek hatte sich jedoch schon seit Jahren
verschlechtert. Früher, klagten die Eingesessenen, „konnten [wir] diese Waren bei der
Nähe von Holland sehr gut und mit Vortheil absetzen, und uns, und unseren Familien
hiervon und vom Ackerbau ernähren; indeß erhielt unsere Leinwand Fabrikation seit
der Vereinigung Belgiens und Holland einen bedeutenden Nachtheil, indem meisten-
theils jene Provinzen die Leinwand […] von Brabandt beziehen konnten, anderntheils