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Eine Naturkatastrophe im Juli 1832 in Heek und Nienborg
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Es stand also nicht besonders gut um die ohnehin kärgliche Lebenssituation der
Eingesessenen der Bürgermeisterei Nienborg. Doch es sollte noch schlimmer kom-
men.
Ein gewaltiger Sturm und ein zerstörender Hagelschlag
Es war Samstag, der 14.
Juli 1832.
Nachmittags „zwischen 5
und 6 Uhr entlud sich über
meinem Verwaltungsbezirk
ein Gewitter, verbunden mit
einem gewaltigen Sturm
und mit einem alles zerstö-
renden Hagelschlag“ be-
schrieb Bürgermeister von
Plönies zwei Tage später,
den Zustand nach dem Un-
wetter. „Sämtlichen Bewoh-
ner Nienborgs und der Bau-
erschaft Kallenbeck, Wi-
chum und eines Theiles von
Ahle [haben] gelitten und
haben viele Einwohner von
Heek ihre Lebensmittel ein-
gebüßt. – Am be-
klagenswürdig-
sten ist jedoch der
Zustand von Nien-
borg, dessen Ein-
wohner ihre sämt-
lichen Garten-
früchte und auch
ihr Korn größten-
teils verloren ha-
ben, die weinend
und händeringend
umhergehen, die
nicht das Ge-
ringste mehr ha-
ben, um ihren
Hunger zu stillen,
um die nach Brod
schreienden Kin-
der befriedigen zu
können.“
Hauptstraße/Kirchplatz in Heek, 1920er Jahre
Rechts Gastwirtschaft Büscher
(Foto: Klaus Wiethaup)
„Vortrefflich standen all unsere Früchte und der Segen Gottes wirkte uns und unse-
ren sich nach Nahrung sehnenden Kindern freudig zu.“ „Allein […] in einer Viertel-
Schadensmeldung Bürgermeister von Plönies
an den Landrat vom 16. Juli 1832
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