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von Heinz Schaten
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Gott erhalte lange, lange unseren gnädigsten König, auf das er den unverschuldeten Drangsalen
getreuer Unterthanen mit gewohnter Milde abhelfe. Wir erstreben in der tiefsten Ehrfurcht Ew. Könlgli-
chen Majestät - Aller unterthänigste Beigeordnete und Gemeinderäthe. Lohmann, Vorsteher, D. Albers,
Leveling, Schulze Wext, Meiners, J.H. Depenbrock, +++ Handzeichen des Wensing
Bittgesuche und Kollekten
Ende Juli erreichte den Landrat in Ahaus ein weiterer Hilferuf der Heeker Unterstüt-
zungskommission. Pfarrer Wessendorf berichtete, dass die fast vollendete Aufnahme
des Hagelschadens ein höchst trauriges, ja große Sorge erregendes Resultat liefere.
Der Verlust besonders auch in Ahle, Wichum und Averbeck sei sehr bedeutend. Es
gäbe dort mehr als „80 Leibzüchter und kleine Leute, denen außer dem Obdach fast
nichts verblieben ist. Diese müßten dem Hungertode binnen kurzem erliegen, im Fall
ihnen nicht ununterbrochen Unterstützung gereicht wird.“ Die Gemeinde selbst habe
keine Mittel zur Behebung der Not, wovon sich der Landrat ja bei seinem Besuch in
der Gemeinde habe überzeugen können, „sondern muß auswärtige Hülfe (aus unbe-
schädigten Gemeinden) in dieser Hinsicht annehmen. Ein Gemälde des Jammers von
unserer Lage wollen wir ihnen aufs Neue nicht aufstellen“, erklärte der Pfarrer, bat
jedoch zur Abhilfe der dringendsten Bedürfnisse „uns auch vorläufig 50 Rthl. zukom-
men zu laßen, über deren richtige und zweckmäßige Verwendung wir Rechnung zu
legen uns verpflichten.“
Der Landrat antwortete
ihm umgehend, „daß Heek
nach seinen Verhältnissen
gleich wie Nienborg, Ahaus,
Wessum und andere Ge-
meinden die vom Unglück
betroffen, partizipieren soll
und keine Gemeinde vor-
zugsweise begünstigt wer-
den wird. Daß Nienborg zu-
vor schon 50 Rthl. erhielt lag
in der diese Gemeinde drän-
genden Verhältnissen Ver-
legenheit. Bei der allgemei-
nen Vertheilung der einge-
henden Gelder werden aber
diese 50 Rthl. diesem Amte
gebührend angerechnet.
Für den gegenwärtigen Au-
genblick kann die Gemeinde
Heek sich selbst noch etwas
helfen und großen Nachtheil
würde es derselben bringen,
wenn schon jetzt die aus-
wärtige Hülfe benutzt würde. Die Noth wird noch größer werden, und da unglaublich
so viel eingehen wird, daß alle Noth abgeholfen werden kann, so ist es offenbar zweck-
gemäßer die von Aussen eingehenden Gaben dann zu verwenden, wenn die Noth
mehr es erfordert. Außer Nienborg hat noch keine Gemeinde des Kreises eine vorläu-
fige Zahlung auf die ihr zukommende Geldunterstützung erhalten. Nochmals bat der
Landrat um einen vollständigen Bericht des durch den Hagelschlag entstandenen
Schadens, insbesondere um Benennung des „summerischen Geldbetrages“ des
Größe und
Frucht
Wert
v or
Wert
nach
Verlust
Berliner Scheffel
(Sch.)
Unglück
Unglück
Rthl.
Rthl.
Rthl.
1 C. Rosing
1 Sch. Roggen
7
4
3 Epping
2 H. Schulte
1 Sch. Roggen
7
4
3 Pastor zu Nienborg
3 Epping
3 Sch Hafer
15
7,5
7,5
4 Lohmann
2 Sch. Roggen
14
8
6
5 H. Schulte
1 Sch. Roggen
7
4
3 Pastor zu Nienborg
6 Lohmann
2 Sch. Roggen
7,5
3,75
3,75
7 L. Pliete
2 Sch. Buchweizen 10
5
5 Vikar Riesenbeck
8 B. Epping
2 Sch. Roggen
14
8
6
9 C. Depenbrock 1 ½ Sch. Roggen
9
5
4 Lohmann
10 C. Depenbrock 2 ½ Sch. Roggen
15
10
5
11 C. Depenbrock 2 Sch. Kartoffeln
24
16
8
12 B. Kühlkamp 2 Sch. Roggen
12
7
5
13 H. Sahlmann ½ Sch. Klee /
2
15 Sgr.
15 Sgr. Vikar Riesenbeck
14 C. Bömer
2 Sch. Hafer
10
5
5 Dto.
15 Jos. Rosing
2 Sch. Kartoffeln
24
16
8 Dto.
16 H. Blomers
1 ½ Sch. Roggen
6
3
3 Dto.
17 J.B. Epping 1 Sch.
8
5
3 Dto.
18 Lammers
½ Sch. Gerste
2
1
1 Dto.
19 Doed
½ Sch. Bohnen
6
3
3 Dto.
20 Lammers/Andr 1 ½ Sch. Bohnen
16
10
6 Dto.
21 Schaten
2 Sch. Roggen
14
8
6
Name
Ob d as
Grund stück als
Eigentum od er
als Pacht
Namentliches Verzeichnis der durch den Hagelschlag
vom 14. Juni 1832 geschädigten Einwohner von Heek
1...,71,72,73,74,75,76,77,78,79,80 82,83,84,85,86,87,88,89,90,91,...150
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