von Heinz Schaten
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Wessendorf gelagert bleiben. Man war sich jedoch einig, dass derselbe an die Unter-
stützungsbedürftigen gegen einen geringeren als den Marktpreis abgegeben werden
sollte. Auch aus den niederländischen Gemeinden Enschede und Oldenzaal waren
aufgrund einer Kollekte 20 Rthl. eingesammelt worden. Ende August spendeten die
Einwohner von Epe wiederum 1 ½ Berliner Scheffel Roggen und weitere Roggengar-
ben und diesmal auch Bargeld in Höhe von 28 Rthl., 11 Sgr., 9 Pfg.
Beklagt wurde von Pastor Wessendorf im Protokoll der Kommissionversammlung,
das „so viele ihrer Collegen in der Versammlung fehlten und die Ausschüsse ihre Lis-
ten nicht eingereicht hatten, daher die Versammelten denn selbst nichts vornehmen,
nicht einmal Anweisungen auf Unterstützung vertheilen konnten.“
Am 29. August
wurde dann end-
lich die erste grö-
ßere Summe –
500 Rthl. – durch
den Oberpräsi-
denten in Müns-
ter, zur Anschaf-
fung von Saatrog-
gen, an die Ge-
meinde Heek aus-
gezahlt.
Der Kaufmann
Schwieters über-
nahm es, für die
Summe für Rech-
nung der Kom-
mission Saatrog-
gen anzukaufen
und „an die Ver-
hagelten nach der
anzufertigenden
Vertheilungsliste
auszumeßen, und
zu seiner Zeit dar-
über Rechnung
zu legen“. Hierfür
wurde ihm eine
Entschädigung
von 12 Rthl. gewährt. Die Verteilung auf die einzelnen Geschädigten sollte so vorge-
nommen werden, dass dabei der Verlust und die häuslichen Verhältnisse als Maßstab
gelten sollten.
Am 12. September leitete der Landrat weitere Hilfsgelder der Regierung in Münster
an die Heeker Unterstützungskommission in Höhe von 192 Rthl. weiter, wovon Saat-
korn angeschafft werden sollte. Die Nienborger Kommission erhielt die Summe von
134 Rthl. Der Landrat wies die Kommissionen an, sofort mit der Verteilung der Gelder
zu beginnen. Er bedauerte es aber gleichzeitig, dass im „Vergleich mit dem Scha-
densquanto“ die Hilfsgelder einen so geringen Betrag darstellten, das „nur die Allerbe-
dürftigsten für jetzt zu berücksichtigen sind.“
Dorfstraße in Heek, 1920er Jahre
(Foto: Klaus Wiethaup)