von Heinz Schaten
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Schule Ahle I (Ahle Süd) – u.a. wegen fehlendem elektrischen Anschluss – waren
diese überall in Ordnung. Neben der Verdunkelung galt eine besondere Sorge auch
den oft mit leicht brennbaren Gegenständen vollgestopften Dachböden. Im September
1937 rief der Amtsbürgermeister in einer Bekanntmachung deshalb die Bevölkerung
innerhalb der geschlossenen Ortschaften zur Entrümpelung ihrer Dachböden auf.
Diese sei umgehend durchzuführen:
„Gegenstände, die dem Besitzer noch wertvoll er-
scheinen, sind in einem Raume zu ebener Erde unterzubringen, der nicht brandgefährdet ist.
... Die Blockwarte sind beauftragt, sich von der Durchführung der Entrümpelung zu überzeu-
gen.
“
Und immer wieder Schulungen so wie jene, die in der Zeit vom 3. bis 19. November
1937 in der Mädchenoberklasse der Nienborger Volksschule, in Heek im Gemeinde-
haus und in Ahle in der Gastwirtschaft Hörst stattfanden. Sie waren bestimmt für Mit-
glieder der Feuerwehren, der Sanitätskolonne, der Laienhelferinnen und der Haus-
und Blockwarte. Ausbildungsleiter und Luftschutzlehrer waren: Lehrer Feldhaus, Leh-
rer Caspers, Apotheker Stahl, Heinrich Wigger, Dr. Wiethaup, Architekt Bruns,
Hauptlehrer Hugenroth, Architekt Münstermann, Frl. Reinersmann.
Der Grundausbildungsplan
beinhaltete am ersten Abend
die Entwicklung der Luftwaffe,
ihre Angriffsmittel und Metho-
den, die Luftbedrohung und
die Möglichkeiten der Gegen-
wehr. Am zweiten Abend:
Chemische Kampfstoffe, Gas-
maske. Am dritten Abend:
Erste Hilfe und praktische
Übungen. Am vierten Abend:
Schutzraumbau und Brand-
schutz. Am fünften Abend: Or-
ganisation des Luftschutzes
bis auf das einzelne Haus her-
unter und Aufgaben der ein-
zelnen Selbstschutzkräfte. Am
sechsten Abend: Hausübun-
gen. Im März hatte bereits im
Ahauser Lichtspielhaus eine Luftschutzschulung für Gendarmen und Polizeiwacht-
meister sowie für die Feuerwehr- und Sanitätskolonnen stattgefunden. Daran teilge-
nommen hatten unter anderem Lehrer Caspers, Lehrer Bruns, Gerhard Kemper und
der Apotheker Stahl.
Für die Luftschutzgruppen in Heek und Nienborg
stellte sich dadurch natürlich die Frage, wie man das
in den Schulungen gelernte in die Praxis umsetzen
konnte, so etwa der Bau eines Schutzraumes. Die
Luftschutzgruppe Nienborg-Heek stellte daher im
November 1937 an das Amt Nienborg einen Antrag
auf finanzielle Unterstützung von 300 Reichsmark,
um dafür die vollständige Einrichtung eines Luftschutzraumes beispielhaft darzustel-
len. Begründung:
„Die hiesige Bevölkerung muss unbedingt ein Muster haben, wonach sie
ggf. ihren eigenen Schutzraum gestalten kann.“
Schulungsplan
(Ausschnitt)