von Heinz Schaten
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13 Uhr und flogen gegen 3 Uhr wieder zurück. Man konnte beobachten, wie die deutschen
Nachtjäger gegen sie den Kampf aufnahmen. Einige feindl. Flugzeuge sah man von hieraus
brennend abstürzen.“
Der Krieg jedoch war keineswegs zu Ende. Am 17. August 1940 warnte der Amts-
bürgermeister die Bevölkerung, dass in den letzten Nächten feindliche Flugzeuge an
verschiedenen Orten im Münsterland neuartige Brandbomben bzw. Brandmittel abge-
worfen hätten:
„
Diese Brandmittel sind Zelluloidstreifen in 10 Zentimeter Länge und 2 cm
Breite. Ferner Packungen in Streichholzschachtelgröße und ähnliches. Die Brandmittel wer-
den feucht abgeworfen und entzünden sich selbstständig, sobald sie trocken werden. Sie ent-
wickeln eine große Hitze und setzen an der Abwurfstelle alles Brennbare in Brand.“ „Die Kna-
ben der Oberklasse suchten die umliegenden Waldungen ab“,
lautete es dazu in der Nien-
borger Schulchronik.
Die Gefahr durch Brandbomben veranlasste daher den Amtsbürgermeister, im Sep-
tember 1940 die Beschaffung von „Luftschutzhandspritzen“ (je Haushalt eine) anzu-
ordnen, da diese bei der Bekämpfung von Brandbomben und Entstehungsbränden
wertvolle Dienste leisten würden. Das erwies sich als sehr sinnvoll, denn bereits am
21. September wurden Phosphorbrandmittel über die Orte zerstreut abgeworfen, die
zum Glück jedoch ausschließlich in Gärten und freien Feldern niedergingen, ohne
Schäden zu verursachen.
Schulklasse auf dem Kirchplatz in Heek
(Foto: U. Vinkelau, Repro: GA Heek)
Was außerdem wichtig schien, war die Beobachtung der Aktivitäten der feindlichen
Flugzeuge, wie es im Oktober 1940 auch in der Nienborger Schulchronik in nationaler
Sichtweise vermerkt wurde:
„Immer wieder suchen sich die Engländer bei ihren nächtlichen
Einflügen zivile Ziele (Krankenhäuser, Kirchen, Wohnviertel usw.) aus. Anfang des Monats
warfen um Mittag britische Bomber planlos über Coesfeld Bomben auf Wohnhäuser und ma-
chen eine Reihe Arbeiterfamilien obdachlos. Als Vergeltung für diese Angriffe greift in unun-
terbrochener Reihenfolge unsere Luftwaffe mit starken und stärksten Kräften die britische
Hauptstadt London an.“
In Heek und Nienborg wurden zu dieser Zeit Luftschutzwachen