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von Heinz Schaten
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Wie auch im hiesigen, wie in den angrenzenden Kreisen befinden sich viele Bauer-
schaften, die seit langem eine selbständige Gemeinde bilden. Teilweise haben diese
eine weit geringere Einwohnerzahl, wie z.B. Asbeck, die Gemeinden der Ämter Stadt-
lohn, Ammeloe, Liedern, Rhede, usw.. Unzuträglichkeiten haben sich bei der Selbst-
verwaltung dieser Gemeinden, soweit bekannt, bisher nicht ergeben, sondern waren
dieselben in der Lage, besser ihre Vorteile nach Maßgabe ihrer besonderen Verhält-
nisse wahrnehmen zu können.
Antwort auf diese Eingabe bitten wir an den Erstunterzeichneten Herrn Freiherr von
Dalwigk zu Haus Horst, Post Ahaus, gelangen zu lassen.
Josef Stucht, Lehrer und Gemeindevordneter, Weilinghoff gt. Schwietert, Amts- und Gemeindever-
ordneter,Amshoff, Gemeindeverordneter, Kottland, Gemeindeverordneter, Harling, Gemeindeverordne-
ter, Anthorn, Thüner, G. Pieper, Weilinghoff, Lösing, Alfert, Heuer, Rossmann, Telgmann, Lütke Vestert,
Hörst, Schücker, Lürick, Thesing, Naber, Bendfeld, Dirks, Raabe, Sundermann gt. Büning, Homölle,
Althoff “
Am 6. September
1919 sandte der
Kreisausschussvor-
sitzende den Antrag
weiter an Amtmann
Krabbe in Nienborg,
mit der Bitte um
Stellungnahme und
weitere Veranlas-
sung. Am 29. Sep-
tember gab dieser
folgende Erklärung
dazu ab:
„In dem Antrage
der Eingesessenen
der Bauerschaf Ahle
auf Bildung einer ei-
genen Gemeinde sind die dafür sprechenden Gründe ziemlich vollständig angegeben.
Mann erblickt, in der Verwirklichung des Antrages wesentliche Vorteile für die Einwoh-
ner von Ahle. Dieses ist auch eine nicht zu leugnende Tatsache. Dieser Sonnenseite
für Ahle, muss aber die Schattenseite für die verbleibende Restgemeinde (Dorf Heek,
Bauerschaft Wichum
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und Averbeck) gegenübergestellt werden, um so dass „Für“ und
„Wider“ in richtigerweise Weise abwägen zu können. Die Gemeinde Heek zählt 2265
Einwohner, davon entfallen auf Ahle 728. Von der Einkommensteuer und Grundsteuer
wird über die Hälfte von Ahle aufgebracht. Die Abgaben für öffentliche Zwecke sind in
Ahle bei einer evtl. Selbständigmachung gering, während sie in der Restgemeinde
Heek sehr groß sein werden. Man denke nur an zwei Schulstellen in Ahle und fünf
Schulstellen in Heek. Die Einkommens- und Erwerbsquellen sind in Ahle weit günstiger
als in Heek. Die geographische Lage der Bauerschaft Ahle und der Restgemeinde
Heek ist auf dem anliegenden Meßtischblatt ersichtlich. Die jetzige Gemeinde Heek ist
4153 ha groß. Wenn Ahle, mit 2257 ha, also über die Hälfte, abgeht, verbleiben noch
1896 ha. Ahle besitzt nach dem Kataster die Fluren 12,13,14,15,16,17,18 und 19. Ahle
wünscht wegen großer Vorteile die Gründung einer selbständigen Gemeinde. Die
Restgemeinde Heek protestiert wegen großer Nachteile gegen die Abtrennung.
Beide Bestrebungen kann man verstehen und sind auch gerechtfertigt. Auf wessen
Seite soll man sich nun stellen? Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss
Haus Horst in Ahle, Postkarte 1929
(Repro: GA Heek, E.Bohn)
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