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von Heinz Schaten
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Die Akten im Gemeindearchiv zeichnen ab 1826 die enormen Belastungen auf, mit
denen die Kommunen auch schon in den Jahren zuvor konfrontiert gewesen sein dürf-
ten.
Bürgermeister Louis von Plö-
nies führte in dieser Zeit einen
umfangreichen Schriftverkehr,
aus dem die ganze Dramatik
hervorgeht. Für ihn stand neben
dem Mitfühlen mit den kranken
Durchreisenden nicht zuletzt
auch die finanzielle Bürde der
Kommunen im Vordergrund.
Die nicht unerheblichen Kosten
der Krankenpflege und der Wei-
terbeförderungen belasteten in
erheblichem Maße den kleinen
Etat der Bürgermeisterei.
1826 kamen deshalb der Bürgermeister und die Ratsvertreter auf die Idee, alle Pfer-
debesitzer in Heek und Nienborg zu den Kosten des Transportes der Kranken heran-
zuziehen.
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Sie setzten pro Pferd 4 Silbergroschen, 6 Pfennige fest. Die Polizeidiener
Grone in Nienborg und Hohle in
Heek nahmen 1827 von den Pfer-
debesitzern so 34 Reichsthaler
(Rthl.) und 6 Silbergroschen (Sgr.)
ein. Diese Art der Steuer traf si-
cherlich nicht bei den Pferdebesit-
zern auf Gegenliebe. Sie deckte je-
doch bei weitem nicht die entste-
henden Kosten durch die kranken
„Hollandgänger“.
Also begann Bürgermeister von
Plönies andere Einnahmemöglich-
keiten auszuloten. Das waren in
erster Linie Gelder der Königlichen
Regierung in Münster. Inzwischen
war das Problem landesweit er-
kannt und die Regierung hatte ihre
Hilfe zugesagt und den Gemeinden
die Kosten auf Antrag teilweise er-
stattet, jedoch nur unter bestimm-
ten Bedingungen.
Was die sogenannten „Krüppel-
fuhren“ betraf, hatte von Plönies
über viele Jahre den Fuhrwerksbesitzer Depenbrock aus Nienborg mit dem Weiter-
transport der Kranken zum Nachbarort Schöppingen beauftragt. Dieser erhielt pro
Hebeliste der Averbecker Pferdebesitzer, 1826
(Ausschnitt)
Burgbereich Nienborg
(Foto: Klaus Wiethaup)
Hebeliste zur Deckung der „Krüppelfuhrkosten“ für die
Pferdebesitzer, 1826
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