heek_journal - page 142

von Heinz Schaten
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Hartmann, ungefähr an der Stelle wo der Weg nach Hartmanns Weide nach dem
Hause Wohnung geht, mit Steinen beworfen und Laute ausgestoßen, um uns in Angst
zu setzten. Wer diese Leute waren, weiß ich nicht. Ich glaube, daß es 2 oder 3 Mann
waren. Den Zimmermann Johann Prinz hatten wir auf dem Hinweg nach Heek noch in
der Wirtschaft des Hartmann gesehen.“
Amtmann von Twickel war nicht viel schlauer geworden, hegte aber einen Verdacht.
Nicht gegen den Zimmermann Johann Prinz, dessen wirre Äußerungen er nicht ein-
schätzen konnte, sondern gegen den Schneidermeister Heinrich Lammers. Dessen
Angaben über seine „feuchte Hosen“ gaben ihm zu denken. Konnte dieses nicht bei
der Zerstörung des Steges geschehen sein? Er setzte seine Nachforschungen mit Vor-
ladungen der Haushaltsangehörigen des Schneiders fort. Er lud nochmals den Schnei-
dergesellen Schmitz vor, der jedoch zur Aufklärung nichts Besonderes mehr vorbrin-
gen konnte oder wollte, als dass, er sei erst nach 1 Uhr zu Hause angekommen, wo
sein Meister bereits geschlafen habe. An nasse Socken des Meisters konnte er sich
nicht erinnern. Auf die Frage, ob er mit seinem Meister über diese nochmalige Vorla-
dung gesprochen habe, bestätigte er dies.
Die Ehefrau des
Schneidermeisters, So-
phia geb. Hölscher, gab
an: „
Am 24. Mai nachts,
ist mein Mann nach
dem unsere Uhr im
Hause 12 ½ geschla-
gen hatte, nach Hause
gekommen.
Unsere
Uhr geht meistens rich-
tig. Inzwischen geht sie
auch wohl 10 Minuten
vor, zuweilen auch zu-
rück. Mein Mann hat
dann noch die Lampe
angezündet und hat
nach dem Gesellen ge-
sehen. Der Geselle ist
dann später nach Hause gekommen. Da ich so dann mittlerweile geschlafen hatte,
weis ich nicht wie spät dieser nach Hause gekommen ist. Der Schuh und die Socken
meines Mannes waren am anderen Morgen nicht naß, wenigstens habe ich nichts ge-
merkt. Ich habe das selbst festgestellt. Wir haben nur 1 Schlüssel zur Haustür. Diese
hatte ich selbst an dem Abend abgeschlossen.“
Zuletzt wurde noch der Schneiderlehrling Emil Wülling befragt:
„Am 24.ten Mai näch-
tens, wo ich schon geschlafen habe, kam der Meister in unsere Stube und fragte, ob
der Geselle schon da wäre, war meine Antwort: „Nein“. [Dann] ging der Meister wieder
fort und hat weiter nichts gesagt. Wann der Schmitz (Geselle) nach Hause gekommen
ist, habe ich nicht gehört und habe ich in der Nacht nicht mehr mit dem Gesellen ge-
sprochen. Ich habe auch dem Gesellen am nächsten Morgen nicht gesagt, daß der
Meister die Nacht nach ihm gefragt hätte. Ich hab den Meister dann nach dem Bette
gehen hören und zwar wie er in die Schlafstube ging und die Schuhe ausgezogen hat,
bezw. wie er die Schuhe hingelegt hat. Solange ich wach war, ist keiner in’s Haus
hereingekommen noch fortgegangen. Die Schlafstube des Meisters liegt nicht direkt
Luftbild von Nienborg, 1956
(Repro GA Heek)
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