heek_journal - page 138

von Heinz Schaten
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eine Tasse Kaffee. Da p. H. [Hartmann] dasselbe nicht mehr hatte, ist der p. Lammers
mit der Frau in die Hinterküche gegangen und ungefähr 5 bis 10 Minuten dort geblie-
ben. Ob in dieser Zeit die Frau Hartmann in die Vorküche zurückgekommen ist, weiß
ich nicht mehr.
Wer die Papiere von Bruns vernichtet habe, wisse er auch nicht.
Mit solchen Aussagen kam Amtmann von Twickel nicht voran. Der Schneider Lam-
mers war durch die Aussage von Frau Hartmann scheinbar entlastet. Merkwürdig war
nur sein Verhalten Bruns gegenüber mit dem Zuruf:
„Du kannst mich doch nicht in
Verdacht haben“.
Dem Schneidergesellen Schmitz und auch dem Uhrmacher Beren-
brock war nichts nachzuweisen. Sie hatte Bruns auch nicht belastet, da sie sich mit
ihm ja in der Vorderküche aufgehalten hatten. Es blieb nur noch der Wirt Hartmann
selbst übrig, der sich imWirtschaftsraum aufhielt, während alle anderen in den Küchen
waren. Er hätte die Zeichnungen nehmen und zerreißen können. Doch ihn verdäch-
tigte niemand. Dazu fehlte auch ein Motiv, und ein Wirt verhielt sich nicht so gegenüber
seinen Gästen. Es könnte jedoch auch eine gänzliche andere Person gewesen sein,
die sich vor der Wirtschaft aufgehalten, die Zeichnungen gesehen, an sich genommen,
eine Strecke weiter zerrissen und weggeworfen hatte. Doch wer? Eine solche Person
hatte zwar niemand gesehen, doch darüber ließe sich trefflich spekulieren. Doch spe-
kulieren wollte der Amtmann nicht weiter, denn das hieße ja, auch weitere Nachfor-
schungen anzustellen. Doch wo anfangen?
Der Amtmann beließ es dabei und schloss die Akte
mit dem Vermerk:
„Das die Zeichnung anscheinend von
einem Hunde zerrissen worden ist“.
Einen Hund hatte
jedoch niemand gesehen. Ein „weiser“ Grund die Akte
umstandslos schließen zu können.
„Ich kann nicht sagen wohin ich gegangen bin; ich weiß nur
daß ich bei Flücks Windmühle in Heek zu Bewußtsein kam.“
Die Zerstörung des Steges über die Dinkel in Nienborg
„Als der Wirt Bern-
hard Hartmann sagte,
wir sollten das Spielen
dran geben, bin ich
dann sofort aus dem
Hause gegangen. Ich
bin an dem Abend nicht
betrunken gewesen.
Wann ich die Wirtschaft
Hartmann
verlassen
habe, weiß ich nicht
mehr, auch was ich ge-
macht habe. Ich kann
nicht sagen wohin ich
gegangen bin; ich weiß
nur daß ich bei Flücks
Windmühle in Heek zu Bewußtsein kam. Ich habe diese Nacht mit einem gesprochen,
weiß aber nicht ob es ein Gendarm war oder sonst eine Person gewesen ist. Wo die
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