von Heinz Schaten
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bei etwas Lärm entstanden sein; doch haben sich hieran die Nienborger, welche mitt-
lerweile an der Pastorat vorbeigegangen waren, auch betheiligt. Sonst haben wir we-
der gesungen noch sonst Unfug gemacht und sind vielmehr nach Hause gegangen.“
Das ganze Ge-
ständnis hörte sich
für Amtmann Niebel-
schütz recht harmlos
an. So recht glauben
mochte er all diesen
Aussagen nicht. Et-
was später lud er
noch den Weber
Franz Franzbach vor
und fragte ihn direkt,
„wer von den Nien-
borger jungen Leu-
ten sich an dem Sin-
gen bei der Heeker
Pastorat betheiligt“
habe. Heinrich Kem-
per hatte ja schon
gestanden, und ei-
nige Namen ge-
nannt. Und so gab
auch Franzbach zu,
„dass von einigen,
etwas gesungen wor-
den sei und glaube
ich, daß den Anfang
hierzu der Fabrikar-
beiter Aug. Schlüter
machte. Wer sonst
gesungen hat ist mir
nicht bekannt, nur
weiß ich sicher, daß
H. Kemper, Franz v.
Ledden, Cl. Lam-
mers und ich nicht
daran theilgenommen haben. Wir haben auch sonstigen Unfug nicht verübt, und sind
wir durch das Dorf Heek direkt wieder nach Nienborg zurückgekehrt.“
Der Amtmann belegte August Schlüter, Theodor Fortkamp, Josef Piegel, Engelbert
Depenbrock aus Nienborg und Johann Bernhard Kösters, Wilhelm Schroer, Heinrich
Bendfeld, Anton Rosing, Hermann Schepers und Theodor Sueck aus Heek mit jeweils
3 Mark Strafe, ersatzweise, wenn sie nicht beizutreiben ist, ein Tag Haft, für das Singen
und Johlen und Unfug machen, wie es der Polizeidiener Hermann Büscher gefordert
hatte.
Kirchplatz in Heek, 1930er Jahre
(Foto: Klaus Wiethaup)
Pastorat Heek,
1930er Jahre
(Foto: Klaus Wiethaup)